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St. German - Das Weindorf
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Das Weindorf St. German weist 4000
Jahre alte Wohnspuren auf.
Zur Römerzeit (15 v. Chr.) verliessen
auch die Bewohner des Heidnischbiel
ihre Siedlung in Richtung des Dorfes,
weil dort eine Quelle den fruchtbaren
Boden und die Einwohner versorgte.
Die Römer legten die ersten Rebberge
an. Ein Erbe, das die St.Germaner
über die Jahrhunderte mit mehr oder
weniger Erfolg hoch hielten.
In Reisebeschreibungen von 1798
werden die Weinberge noch als ganz
verwildert und die Reben an der Erde
fort kriechend geschildert. Gegen Ende
des 19. Jahrhunderts verursachten
Reblaus und Pilzkrankheiten (Mehltau)
enorme Schäden.
Zwischen 1950–90 bildete die zeitweilige
Überproduktion das Hauptproblem.
Einschneidende Lenkungsmassnahmen
führten zu einer deutlichen Qualitätssteigerung.
Überzeugen Sie sich selbst bei einem
köstlichen Glas aus integrierter Produktion.
Obwohl St. German zu keiner Zeit als
autonome Gemeinde in Erscheinung
trat, stand dort nach dem 8./9. Jhd.
eine Pfarrkirche. Im 12. Jhd. wurde der
Kirchturm erbaut, im 13. erfolgte der
Ausbau auf drei Schiffe und im 15. die
Bemalung mit wertvollen Fresken. Die
Krypta gestaltete Ulrich Ruffi ner, ein
Prismeller Baumeister (16. Jhd.)
Neben dem Hl. Germanus (Bild), verehrt
eine Bruderschaft seit dem 17. Jhd.
auch den Hl. Antonius in besonderer
Weise. Unter seinem Schutz stellte
man sich in den Dienst der Notleidenden
und trifft sich heute noch nach althergebrachten
Satzungen.
2001 geriet das Dorf im Zusammenhang
mit dem NEAT-Basistunnel in die
Schlagzeilen. Beim Vortrieb wurde
Bergwasser abdrainiert, was zu einem
verminderten Auftrieb in den sandigen
Schichten und zur Zersetzung der Torflagen
führte. Bodenabsenkungen
bis zu 30cm und Gebäudeschäden
waren die Folge.
Dank der grosszügigen Sanierung
durch die BLS-Alptransit erstrahlt
«Sinkt German» heute in neuem Glanz.
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Heidnischbiel
Im Oberwallis gehört der Heidnischbiel
zu den bedeutendsten Fundorten vorchristlicher
Zeit.
Er befi ndet sich in Privatbesitz und
wurde 1996 ins Bundesinventar der
Landschaften und Naturdenkmäler von
nationaler Bedeutung aufgenommen.
Der Rhonegletscher, der um 12 000 v.
Chr. noch bis Genf und bis auf eine
Höhe von 2000 m. ü. M. reichte, zog
sich erst um 8000 v. Chr. auf den heutigen
Stand zurück. Talfl anken und
Hügel wurden dann von Westen herbesiedelt. Die Talsohle wurde vom wilden
Rotten (Rhone) und den tobenden
Bächen aus den Seitentälern immer
wieder überschwemmt und blieb bis
zur ersten Eindämmung (1863) beinahe
unbewohnbar.
Gemäss 1960 durchgeführten Ausgrabungen
soll der Biel (Hügel) von 3900
v. Chr. bis 15 v. Chr. besiedelt gewesen
sein. Neben vielen heidnischen
Gräbern wurden dort auch die ältesten
Pfl ugspuren (3900 v. Chr) der Schweiz
freigelegt.
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