Ausserberg gehört politisch zum Halbbezirk Westlich Raron und ist der Startpunkt des Kulturweges. Das Dorf ist wohl aus alemannischen, teilweise selbständigen Einzelhöfen entstanden. Im 16. Jhd. begann der Zusammenschluss zum Trogdorf (heutiges Ausserberg), dem 1922 mit Gründen die letzte Gemeinde beitrat.
Die Dorfschaft an Suonen
Ausserberg verfügt über viel alte Bausubstanz: Mühle, Stadel, Speicher, Weinpresse, Burgerhaus und St. Joseph-Kapelle. Besonders erwähnenswert ist auch der fünfteilige Baldachinaltar aus der Zeit vor 1415 und damit einer der ältesten in der Schweiz.
Nichts ist – oder war – den Ausserbergern so heilig wie das Wasser. Die Gemeinde verfügt kaum über nennenswerte eigene Quellen, doch ohne Bewässerung gedeiht auf den exponierten Hängen der Lötschberg- Südrampe kaum etwas. Selbst der Schutzwald der Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn muss mit einer einzigartigen Bewässerungsanlage (70 km Rohrleitungen) vor dem Austrocknen bewahrt werden.
Schon vor über 1000 Jahren holten die Ausserberger Wasser aus dem Bietschtal. Als dort 1311 bei Unterhaltsarbeiten 12 Männer zu Tode stürzten, gab man dieses Werk auf und baute das «Niwärch» (Neuwerk). Dessen Satzungen von 1381 sind urkundlich belegt. Das «Niwärch» bezieht sein Wasser aus dem Baltschiedertal und führt an steil abfallenden Felswänden, teilweise in ausgehöhlten Baumstämmen (Känneln) der rechten Talflanke entlang nach Ausserberg. Das «Niwärch» gehört auch deshalb zu den spektakulärsten noch erhaltenen Suonen (Wasserfuhren) des Wallis.
So gehört auch heute noch die traditionelle Bewässerung an den Hängen über und um das malerische Bergdorf zur sommerlichen Arbeit der Bauern. 2020 wurde Ausserberg neben zwei anderen Gemeinden zur "Landschaft des Jahres" gewählt - dank eben dieser traditionellen Bewässerung. Der renommierte Preis wird jährlich von der "Stiftung Landschaftsschutz Schweiz" initiiert.
Das Dorf ist heute noch sehr aktiv und dank seiner Nähe zur Wirtschaftsgemeinde Visp attraktiv. Ausserberg verfügt über eine intakte Schule und viel Freiraum für Sport und Freizeit. Mit insgesamt 24 aktiven Vereinen ist ein reger Austausch in der Bevölkerung der Berggemeinde sichergestellt.
Dank der wunderschönen Suonenwanderungen und nicht zuletzt dank dem Startpunkt des Kulturwegs findet das Dorf auch bei Wanderern und Naturliebhabern grossen Anklang. Für das leibliche Wohl sorgt das Hotel Bahnhof an der BLS Lötschberg Südrampe. Regelmässig halten Züge aus Bern und Brig. Von Visp und Raron verkehren Busse.